Das Haus war voll: Einige Wochen hatten die Lehrkräfte Sünje Nissen, Stefan Pries und Simona Sommer zusammen mit den drei regionalen Gewerbevereinen IdS Medelby, HGV Großenwiehe und HGV Schafflund den Dauerbrenner „Berufsinformationsabend“ vorbereitet. Sie registrierten einen „Rekord-Besuch“. Die Schülerschaft aus den achten und neunten Jahrgängen in Schafflund und Handewitt flutete zunächst die Aula und lernte dann in drei Runden ihre potenziellen Ausbildungsberufe kennen. Auf der anderen Seite saßen die Vertreter der Institutionen und Unternehmen, die den jungen Leuten diverse Berufe präsentierten, aber auch den Nachwuchs „scouteten“.
Hoffnungen in diese Richtung hatte durchaus Benjamin Tedt vom Schafflunder Ingenieurbüro „hmp“. Im Schlepptau hatte er Jenna Richert, die einst auf dieser Veranstaltung für den Beruf als Bauzeichnerin begeistert werden konnte und nun den Teenagern ihre Erfahrungen aus drei Ausbildungsjahren berichtete. „Ich bin mit der Mittleren Reife gestartet“, erzählte sie. „Besonders interessant ist das Zusammenspiel zwischen Architekten und Bauzeichnern.“ Zum August ist wieder ein Ausbildungsplatz bei „hmp“ frei. Diese Möglichkeit wird auch gerne als Ausgangspunkt für ein Studium zum Bauingenieur gewählt, wie Benjamin Tedt berichtete. Überhaupt hätten Projekte in der Baubranche eine große Bandbreite – vom Carport bis zum Objekt mit 198 Wohneinheiten, von zwei Stunden Arbeit bis zu zwei Jahren.
Viele heimische Betriebe waren vor Ort – aber auch Behörden, große Firmen aus Flensburg, Berufsberatung und Handwerkskammer. Besonders gefragt waren Polizei, Notfallsanitäter, sozialpädagogische Assistenz im Kindergarten, aber auch der Klassiker „Koch“. Oliver Koehn vom „Utspann“ erzählte vom Alltag in einer Restaurantküche. Koch kann man aber auch außerhalb der Gastronomie lernen: nämlich bei der Bundeswehr, die sehr gefragt war und auch einen „zivilen“ Bereich vorhält. Die Elektro-Ausbildungswerkstatt aus Leck war sogar vor Ort.
Mehr Gehör bei den Mädchen und Jungen fand aber Soldat Max Mejauschek mit einer Ausbildung bei der Marine und den dazugehörigen mehrtägigen Schiffsfahrten. „Wer die Welt sehen möchte, ist bei uns genau richtig“, sagte er. Angesichts vieler Karriere-Möglichkeiten unter der Obhut der Bundeswehr hatte der Gast einen Tipp: „Bleibt so lange wie möglich in der Schule, legt den höchstmöglichen Abschluss ab und achtet besonders auf die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch.“