Die Anfänge des Handels- und Gewerbeverein Schafflund und Umgebung

Ein Text aus dem Archiv des HGV – geschrieben von Hans Christian Erichsen 2004

Der ehemalige Landrat des damaligen Kreises Flensburg, Herr Dr. Schlegelberg, schlug die Gründung von Vereinen für den Handel und das Gewerbe in der Region vor, um die ländlichen Bereiche besser gegen den Stadthandel zu wappnen.

Die damalige Kreissparkasse Flensburg vertreten durch ihren Zweigstellenleiter Heinrich Hansen, den später genannten „Heine Bank“, nahm die Anregung auf und lud die damaligen Unternehmer am 8. Februar 1954 zu einer vorbereitenden Sitzung mit Aussprache ein.
Johannes Mau, damaliger Müllermeister in Schafflund, trug auf dieser Sitzung  den Zweck und die Ziele des zu gründenden Vereins vor. Ein vorbereiteter Satzungsentwurf lag ebenfalls vor.

An der daraus entstehenden Diskussion nahmen namentlich teil:

 

Der Kaufmann Herr Sievers aus Leck,
der Malermeister Hans Möller,
der Tischlermeister Lorenz Zachrau aus Wallsbüll,
der KFZ und Maschinenschlosser Hans Emil Schmidt aus Nord-Linau,
aus Schafflund:
der Kaufmann Nico Ingwersen,
der Bäckermeister Nicolaus Thomsen,
der Schmiedemeister Johannes Cramer,
der Müllermeister Johannes Mau
und der Malermeister Nicolai Holdt

 

Noch am gleichen Abend wurde eine Gründungsversammlung einberufen. Es konnte auf Anhieb ein Vorstand gebildet und gewählt werden. Diesem Vorstand gehörten dann nachstehende Handwerksmeister und Kaufleute an.

 

1. Vorsitzender Nicolaus Thomsen, Bäckermeister aus Schafflund
2. Vorsitzender Detlef Nissen, Kaufmann aus Nordhackstedt
Schriftführer Peter Frahm, Klempnermeister aus Schafflund
Kassenführer Heinrich Hansen, Bankkaufmann aus Schafflund

 

Es war die Zeit des Neubeginns mit vielen Unsicherheiten der Mitglieder, resultierend aus der Nationalsozialistischen Wirtschaftsreform und der neuen Marktwirtschaft mit ihren neuen Wirtschaft- und Steuergesetzen sowie der andere, persönlichere Umgang miteinander.

Schafflund und die umliegenden Gemeinden  waren wie damals und heute eine aufstrebende Region mit vielen Handwerkern und Kaufleuten, die die Bedürfnisse der Bevölkerung  mit ihren Leistungen versorgen wollten und konnten.
Das auswertige Einkaufen und die gewerblichen Aufträge blieben noch zu dieser Zeit überwiegend in der engeren Region. Dieses wollte man nach Möglichkeit fördern und  erhalten. Hierfür wurde noch auf gleicher Versammlung ein Beirat zur Beratung der Mitglieder gewählt.

Dem Beirat gehörten nachfolgende Personen an:

 

Beirat für Handwerk wurde Heinrich Bernack, Elektromeister
Beirat für den Handel wurde Johannes Mau, Müllermeister
Beirat für Rechtsfragen wurd Hans Möller, Malermeister
Beirat für Werbefragen wurd Christian Warming

 

Die HGV-Gründer gingen  professionell und itr Elan an die Sache heran und scheuten keine Arbeit und Hürden. Vielleicht war diese Grundeinstellung auch der Grundstein für das beginnende Wirtschaftswunder.

Bereits im nächsten Jahr 1955 wurde die erste Gewerbeschau und Verkaufsschau auf die Beine gestellt, wovon wir einige Bilder von Verkaufständen zeigen können.